Mein Wochenende

Hachja, zurzeit habe ich ja mal einen direkten Lauf mit meinen Blogeinträgen xD. Das grenzt echt an ein Wunder…

Mein Wochenende war, wie soll ich das beschreiben… wie ein Würfel, der jedes Mal wenn er geworfen wird eine andere Emotion anzeigt. Ich hatte viele wahnsinnig schöne und lustige Momente, aber auch ein paar in denen ich unzufrieden war oder ein bisschen traurig. Ich fange mal mit den schönen Dingen an.

 

Gestern habe ich mal ein bisschen länger (also ca. bis 9 Uhr) geschlafen und bin nach dem Frühstück zusammen mit Justin, der hier auch ein Auslandsjahr macht in die Stadt zum Saturday Market gefahren. Ich habe eine sehr schöne Hose gekauft und einen Schoko-Donut gegessen. Überall waren Straßenmusiker, aber einer von ihnen hat mich besonders begeistert. Er saß an seinem Klavier (das er selbst restauriert hat!) und hat selbstkomponierte Lieder gespielt. Daneben stand ein Schild auf dem er seine Geschichte und die des Klaviers beschrieben hat. Es waren wenige Worte, aber in Verbindung mit der Musik und seinem Verhalten konnte man sich eine sehr genaue Vorstellung davon machen, wie sein Leben so sein und wie sehr er es genießen muss. Es ist vielleicht nicht immer einfach, aber es hat diesen gewissen Freiheitsfaktor, der das definitiv wettmacht. Nach dem Markt sind Justin und ich gewissermaßen auf eine Secondhand-Shop Tour gegangen und haben dabei glaube ich so ziemlich jeden Secondhandladen in der Umgebung abgeklappert. In einem Laden den ich bereits kannte habe ich ein wunderschönes Gedichtbuch aus dem Jahr 1978 gefunden und in einem indischen Teppichladen habe ich außerdem ein hübsches Kissen gekauft, welches meinem Raum endlich einen persönlichen Touch verleiht. Als der Nachmittag angebrochen ist, wurden wir langsam hungrig und haben beschlossen eine Pizza bei Stefano’s zu essen. Die Pizza war soo unglaublich lecker und dabei nicht mal teuer! Nach dem Essen haben wir uns dann langsam auf den Heimweg gemacht. Zuhause habe ich dann aufgeräumt und mich nach dem Abendessen auf den Weg zum Sonnenuntergang anschauen gemacht. Ich weiß, das mag jetzt vielleicht etwas komisch klingen, aber  die Sonnenuntergänge hier haben mir in gewissermaßen dabei geholfen Mut zu finden.

 

Wie das funktioniert hat?

 

Ich wollte unbedingt Fotos von mir vor dem Sonnenuntergang. Und weil Selfies nicht so mein Ding sind, musste ich über meinen Schatten springen und Leute fragen, ob sie denn so nett wären und von mir einige Bilder machen würden, weil ich  alleine an den Strand gekommen war. Und mittlerweile ist das für mich ein bisschen wie ein Ritual geworden: Ab und zu am Abend alleine an den Strand zu kommen und Leute zu fragen, ob sie mich fotografieren würden. Und Leute, ich habe bisher nur freundliche Antworten und schöne Bilder bekommen.

Außerdem mag ich diese ruhigen Momente, die ich für mich alleine am Strand verbringen kann. Mit dem Wind, der meine Haare zerzaust, mit den letzten Strahlen der untergehenden Sonne im Gesicht, mit dem Wasser, dass meine Füße umspült. Dann kann ich meine Gedanken sammeln. Manchmal gehe ich noch kurz baden. Oder ich höre ein paar Lieder. Oder ich höre einfach nur den Wellen und Möwen zu. Gestern ist mir zum Beispiel auch noch ein junger Mann begegnet, der einfach diese Art von Gelassenheit ausgestrahlt hat, von der ich hoffe, dass sie mich auch irgendwann umgibt. Er hat sich hingesetzt und Yogaübungen im Sonnenuntergang gemacht. Er ist, genauso wie ich am Strand entlang gelaufen, hat ein paar Fotos gemacht und ist danach ins Wasser gesprintet.
Der Tag hat einfach wunderbar aufgehört.

 

Heute bin ich dann in der Früh schwimmen gegangen. Auch hier finde ich immer Ruhe und kann meine Gedanken bestens ordnen. Oder ich denke einfach gar nicht nach und lasse mich nur treiben. Danach sind meine Gastmutter, Bella, Kim und ich zur Rabbit Island gefahren, welche einen wunderschönen Strand hat. Wir sind ein bisschen schwimmen gegangen, am Strand entlang gelaufen und haben uns unterhalten.

 

Das war all das schöne was passiert ist. Aber ist gibt so gut wie keinen Tag, an dem nicht auch etwas passiert was einen ein bisschen stört.

 

Am Samstagmorgen war ich ein bisschen frustriert, weil es einfach so überhaupt nichts Frisches im Haus zum Essen gab. Also musste ich mir notgedrungen einen Erdnussbuttertoast machen und ein bisschen Müsli essen. Ich bin jetzt keine Person, die sehr auf ihre Ernährung achtet, aber ich esse einfach gerne Früchte und Gemüse und das ging mir die letzten paar Tage einfach ab. Dann habe ich einfach mal totalen Gegenwind beim Zurückfahren von der Stadt gehabt und es war trotzdem soo heiß, ich hatte das Gefühl zu brennen. Ich war auch ein bisschen davon genervt, das mein Gastbruder einfach immer eine gefühlte Ewigkeit im Bad braucht, sodass ich nicht mal mehr zum Zähneputzen komme. Und auch wenn ich nicht die Pünktlichkeit in Person bin, wir sind heute einfach mal eine Stunde zu spät zur Rabbit Island losgefahren… Es gab noch einige andere Dinge, die nicht so waren wie sie sein sollten, die ich hier jetzt aber sicher nicht alle erläutern muss, denn ich denke jeder kann sich vorstellen, dass es nicht wirklich schlimme Dinge waren. Das sind alles Kleinigkeiten –  nur peanuts – ich neige nur dummerweise dazu mir von genau solchen Kleinigkeiten die Laune verderben zu lassen.

 

Wenn ich mir diesen Text hier so durchlese, wirkt er mega widersprüchlich, aber das ist eigentlich genau, das was ich zeigen will. Ich hatte zwei wirklich fantastische Tage und trotzdem gab es so einiges daran, was mir nicht gepasst hat. Und es waren trotzdem immer noch zwei super, super tolle Tage! Nicht jeder Tag muss nur gute Momente haben, damit es ein guter Tag ist.

Wow, so ein langer Text für so einen kurzen Rat:

 

Schätzt die guten Momente am Tag, lernt aus den schlechten Momenten und denkt am Ende des Tages nicht an die Dinge, die nicht gepasst haben, sondern an die, die gut gelaufen sind!

 

Es ist so ein großer Schritt auf dem Weg zu einem glücklicheren und damit auch gesünderen Leben, wenn man akzeptiert, dass nicht immer alles so läuft wie man will. Und ich rede jetzt grade so daher, als wäre ich diesen Schritt schon gegangen, aber die Wahrheit ist, dass es nicht ein großer, sondern viele kleine Schritte sind. Und ich habe gerade erst die ersten Schritte getan.

 

Aber es ist ein Anfang!

 

Ganz viele Grüße vom anderen Ende der Welt,

Barbara

 

P.S. Ja ich weiß, das Bild muss noch gedreht werden ;) die Bearbeitungsfunktion funktioniert nur gerade nicht ...

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